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6 mehr gesunde jahre ausgabe 2 %u00b7 fr%u00fchjahr 2025Wie man Medikamente richtig einnimmtOhne Beratung geht%u2019s nicht!Die richtige Einnahme von Medikamenten war das Thema der zweiten Veranstaltung unserer neuen Reihe %u201eMEHR GESUNDE JAHRE%u201c. Mag. pharm. Verena Tomaselli, selbst%u00e4ndige Apothekerin in Kirchberg, stellt gleich am Beginn klar, worum es geht: Damit das Medikament den Nutzen voll entfalten kann, muss der Wirkspiegel konstant gehalten werden. Medikamente sollen die pers%u00f6nliche Lebensqualit%u00e4t verbessern! Sie richtig einzunehmen ist aber durchaus anspruchsvoll, weil sie ganz unterschiedlich funktionieren. Hier wichtige Grunds%u00e4tze: Regelm%u00e4%u00dfige Einnahme: Um den Wirkspiegel konstant zu halten, braucht es die regelm%u00e4%u00dfige Einnahme. Dabei muss auch die Zeit des Schlafes eingerechnet werden. In den Apotheken erf%u00e4hrt man, welche Hilfsmittel es gibt, um die Regelm%u00e4%u00dfigkeit einhalten zu k%u00f6nnen.Was bedeuten die Vorgaben?N%u00fcchterne Einnahme: Der Magen muss komplett leer sein. Als Regel gilt: Zwei Stunden nach dem Fr%u00fchst%u00fcck, sechs bis acht Stunden nach der Hauptmahlzeit. Nach der Einnahme sollte man eine Stunde lang nichts essen!Vor dem Essen: Unterst%u00fctzt die schnelle Wirkstoffaufnahme im DarmW%u00e4hrend des Essens: Verz%u00f6gert die Wirkung und schont den Magen.Nach dem Essen: F%u00fcr magensaftresistente Medikamente; sch%u00fctzt vor Magens%u00e4ure.Generell gilt: Medikamente mit gen%u00fcgend Wasser (mindestens 1 Glas) einnehmen. Das beschleunigt den Transport in den Darm, schont die Speiser%u00f6hre und sichert die ausreichende Fl%u00fcssigkeitszufuhr! Vorsicht: Nicht jede Fl%u00fcssigkeit ist geeignet! Mit Leitungswasser ist man immergut beraten! Wechselwirkungen beachten: Gef%u00e4hrlich sind diesbez%u00fcglich Fruchts%u00e4fte, Milch, Kaffee und Limonaden. Ein Beispiel dazu: Antibiotika k%u00f6nnen durch Milchprodukte in ihrer Wirkung stark beeintr%u00e4chtigt werden! Bei den Speisen sind vor allem Brokkoli, Kohl, K%u00e4se und Mineralstoffe kritisch. Daher solche Speisen mit einem zeitlichen Abstand einnehmen. Medikamente sind dazu da, uns ein besseres Leben zu erm%u00f6glichen! Sie f%u00fchlen sich m%u00fcde, schwindlig, Sie stolpern oder st%u00fcrzen pl%u00f6tzlich h%u00e4ufiger als sonst? Eine der m%u00f6glichen Ursachen k%u00f6nnten Fehler bei der Einnahme von Medikamenten sein. Es ist nicht so selten, dass jemand f%u00fcnf Medikamente und mehr braucht. F%u00fcnf Medikamente k%u00f6nnen zehn Wechselwirkungen haben, bei zehn sind es schon 45. Niemand, der es nicht selber studiert hat, kann das %u00fcberblicken. Bei jedem Kauf eines Pr%u00e4parats erh%u00e4lt man kostenfrei die Erkl%u00e4rung, wie es einzunehmen ist. Oft h%u00f6rt man nicht einmal genau hin, weil man%u2019s eilig hat, weil man%u2019s eh wei%u00df, und weil es sowieso im Beipackzettel steht. Das funktioniert vielleicht bei einem Medikament, aber nicht mehr bei f%u00fcnf! Mit dem Altwerden ist auch verbunden, dass wir uns mehr mit der Welt der Pillen befassen m%u00fcssen! Die Beratung geh%u00f6rt zu den Aufgaben von Apothekerinnen und %u00c4rzten, sie wissen auch, welche Hilfsmittel es gibt, um die Medikamenteneinnahme gut in den Alltag zu integrieren. Akzeptieren wir sie als Partnerinnen und Partner f%u00fcr unser eigenes Wohlergehen! Und genieren wir uns nicht, sie mit allem zu befassen, was uns beunruhigt. Der bekannte Spruch bringt es auf den Punkt: Es gibt keine dummen Fragen, sondern nur dumme Antworten! MehrJahreGeorg Keuschnigg

