Page 19 - horizonte_spaetsommer_2022
P. 19

ausgabe 4 · spätsommer 2022                       tierecke                                            19





          Tiere sind gerne im Grünen!


      Nicht immer ist es möglich, Tieren das zu bieten, was sie am
      meisten lieben: Die Natur. Deshalb braucht es manchmal ei-
      nen Kompromiss, den man bei einer Wohnungskatze durch
      eine besondere Zuwendung und Liebe ausgleichen kann. In
      keinem Fall erfolgt dieser Ausgleich, wenn die Samtpfote in
      einer kleinen Wohnung den ganzen Tag allein ist und auch
      keinen Spielpartner hat.


      Gleichzeitig darf man nicht auf die Verbesserung der Le-
      bensqualität  von  alleinstehenden  Pensionisten  vergessen.
      Denn genau sie sind es, die sich die Zeit nehmen können für
      ausgiebiges Kuscheln, Spielen und andere Beschäftigungs-
      möglichkeiten, was natürlich in einer großen Wohnung viel
      einfacher ist. Das zufriedene Schnurren hilft am allerbes-
      ten gegen die Einsamkeit. Wer diese Möglichkeit nicht hat,
      kann trotzdem in einem Park durch das Beobachten der Vö-
      gel Freude erleben.
                                                                   Noch eine andere Tiergattung schleicht durch unsere Gär-
                                                                   ten, ohne sich wirklich zu zeigen. Sie tun auch gut daran,
                                                                   denn Autofahrer sind Mardern nicht immer wohlgesonnen.
                                                                   Auch wenn ihr Gesicht entzückend aussieht, werden sie oft
                                                                   verärgert eines Kabelbisses verdächtigt. Wenigstens haben
                                                                   heute viele Autos bereits einen Kabelschutz gegen Marder-
                                                                   aktivitäten.












      Unser großes Glück in Tirol ist, dass wir keine Großstadt
      haben.  Den  meisten  Haustieren  ist  es  vergönnt,  viel  Zeit
      im Freien verbringen zu können. Das betrifft nicht nur die
      Hunde, die beim Gassigehen interessante Gerüche von an-
      deren Hunden aufnehmen können. Die meisten Katzen wis-
      sen noch, wie sich eine Maus bewegt und dass Vögel fliegen
      können. Jeder Käfer in der Wiese ist interessant und der
      immer erfolglose Versuch, einen Schmetterling zu fangen,
      bringt auch einer Katze bei, dass sie nicht alles haben kann.

      Ich selbst freu mich besonders über Gärten, in denen Hasen
      oder Meerschweinchen gehalten werden. Besonders wenn
      sie einen Auslauf in der Wiese haben. Doch nicht alles im
      Garten kann man selbst beobachten. Wie zum Beispiel die
      Igel, die meist erst in der Nacht unterwegs sind. Außer sie
      sind  gerade  liebestoll,  was  sie  normalerweise  48 Stunden
      lautstark  bezeugen.  Mein  damals  neun  Jahre alter  Enkel
      hatte  in  Schule  gerade  den  ersten  Aufklärungsunterricht
      hinter sich und entdeckte zwei solche sich paarende Igel in   Tiere und Natur geben uns viele Möglichkeiten der Freude,
      meinem Garten. In Erinnerung an das Gelernte rief er mich    man muss nur die Augen offenhalten. Ich wünsche Ihnen
      und meinte „Oma schau, die zwei Igel tun Samen tauschen“!    dazu viele schöne Augenblicke.                 Inge Welzig
   14   15   16   17   18   19   20   21   22   23   24