Page 8 - horizonte_Jahrbuch_2022

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Einsamkeit ist
kein Schicksal!
Der Advent ist traditionell jene Zeit, die wir zum In-
nehalten und zum Besinnen auf Werte wie Zusam-
menhalt und Familie nutzen. Dabei dürfen wir aber
nicht vergessen, dass sehr viele unserer Mitmen-
schen einsam sind und dies gerade zu den Feierta-
gen schmerzlich spüren. Einsamkeit ist nicht erst seit
Corona in allen Gesellschaftsschichten angekommen
und betrifft vor allem ältere Menschen.
Seniorenorganisationen wie der Tiroler Senioren-
bund spielen im Kampf gegen Einsamkeit eine ganz
besondere Rolle. Wir sind mit bundesweit 50.000
Freiwilligen sowie unseren stark verankerten und gut
organisierten Ortsgruppen so nahe an den Menschen
wie sonst kaum jemand und bieten Gemeinschaft
und Zusammenhalt. Wir organisieren Ausflüge, Rei-
sen, Besuche von Kulturveranstaltungen, Workshops
und Weiterbildungskurse. Außerdem tragen wir mit
einem umfassenden Angebot an Sportveranstaltun-
gen aktiv zur geistigen und körperlichen Fitness im
Alter bei.
Der Sieg über die Einsamkeit setzt funktionierende
Rahmenbedingungen für ein aktives und selbststän-
diges Leben im Alter voraus. Das umfasst neben der
Vorbereitung auf die Pension alternative Wohnfor-
men wie generationsübergreifendes Wohnen, neue
Mobilitätskonzepte, Abbau von Altersdiskriminie-
rung und neue Begegnungsräume. Damit uns das
gelingt brauchen wir einen gesamtgesellschaftlichen
Schulterschluss. Darum werde ich mich bei Bundes-
kanzler Karl Nehammer dafür einsetzen, dass der
Runde Tisch gegen Alterseinsamkeit wieder ins Le-
ben gerufen und zu einer Dauerinstitution gemacht
wird, die konkrete Maßnahmen erarbeitet und regel-
mäßig prüft. Denn es ist klar: Wir können Einsam-
keit nur gemeinsam besiegen!
Ingrid Korosec,
Seniorenbund-Präsidentin
ausgabe 6 · dezember 2022 / jänner 2023
Sicher unterwegs mit dem ÖAMTC
Die Rutschgefahr im Winter
an die Kette legen
Bei starkem Schneefall reichen Winterreifen oft nicht
mehr aus und die Praxis zeigt immer wieder, dass Ketten
nicht nur auf Bergstraßen, sondern bereits in Randlagen
von städtischen Bereichen zur unverzichtbaren Fahrhilfe
werden.
Schneeketten und Fahrzeug müssen aber zueinander pas-
sen. Nicht jede Kette passt auf jeden Reifen. Bei manchen
Automodellen mit Breitreifen ist eine Kettenmontage über-
haupt nicht möglich. Daher sind beim Kauf eine gute Be-
ratung und die Demonstration der Montage ganz wichtig.
Trockentraining: Muss man im Schneegestöber am Stra-
ßenrand erst mühsam die Gebrauchsanweisung lesen, lie-
gen die Nerven schnell blank. Deshalb empfiehlt sich ein
„Trockentraining“ am eigenen Fahrzeug. Wer zu Hause im
Trockenen ausreichend übt, beherrscht im Ernstfall die
Handgriffe fast blind.
Richtige Montage: Schneeketten gehören immer an die
Antriebsräder, bei Autos mit Frontantrieb nach vorn, bei
Hecktrieblern an die Hinterräder. Bei Allradfahrzeugen
hilft ein Blick in die entsprechende Bedienungsanleitung.
In jedem Fall sind nach kurzer Fahrt eine Kontrolle und ein
eventuelles Nachspannen der Ketten empfehlenswert.
Geschwindigkeit beachten: Keinesfalls sollte mit Schnee-
ketten schneller als Tempo 50 gefahren werden. Bei vo-
rübergehend schneefreier Fahrbahn entsprechend lang-
samer, denn am Asphalt bieten Schneeketten dem Reifen
nur wenig Haftung. Sobald die Straße völlig geräumt ist,
müssen die Ketten unbedingt entfernt werden.
ausgabe 6 · dezember 2022 / jänner 2023 aktuelles 9
Falsche Polizisten in der Leitung!
wird statt der richtigen Telefonnummer eine frei wählbare
Rufnummer angezeigt, auch genannt „Call ID Spoofing“. Die
Betrüger verwenden dabei als frei wählbare Rufnummer den
Polizeinotruf (133) oder die allgemeine Polizei-Telefonnum-
mer (059133). Dadurch wird ihre Glaubwürdigkeit, dass sie
Polizisten sind, verstärkt. Der Anrufer nennt sich zudem Kri-
minalhauptkommissar.
Im Telefongespräch bedienen sie sich zwei Varianten:
Entweder behaupten sie, dass Täter nach einem Einbruch fest-
genommen wurden und auf einem mitgeführten Zettel Ihre
Adresse angeführt sei. Es wird nun befürchtet, dass flüchtige
Mittäter bei den Opfern ebenfalls einbrechen könnten. Um
alle Wertgegenstände in Sicherheit zu bringen, sollen die An-
Obwohl diese Betrugsmaschen bereits bekannt sind, fallen gerufenen diese der „Polizei“ zur Verwahrung übergeben. Es
jedoch immer noch zahlreiche Opfer auf diese Maschen rein. wird ein Treffen zur Übergabe organisiert und Mittäter holen
Immer noch aktuell erhalten zahlreiche Personen Anru- das Geld und die Wertgegenstände ab.
fe von „falschen Polizisten“. Tirol ist davon auch stark be-
troffen! Wie gehen nun die Betrüger vor? Sie bedienen sich Bei der zweiten Variante teilen sie dem Opfer mit, dass ein
dabei der elektronischen Telefonbücher im Internet. In den naher Angehöriger einen Unfall mit Verletzten verursacht
Suchtfeldern geben sie einen älteren Vornamen, sowie eine hätte. Um zu vermeiden, dass die oder der Angehörige ins
Ortschaft ein. Zum Beispiel: Ruth und Innsbruck. Bei den Er- Gefängnis muss, soll die angerufene Person eine Kaution be-
gebnissen suchen sie nun eine Person, bei welcher eine Fest- zahlen. Sollte die betagte Person nicht genügend Bargeld zu
netznummer angeführt ist. In der Kombination „älterer“ Vor- Hause haben, wird sie aufgefordert das Geld von der Bank
name und Festnetz gehen die Täter davon aus, dass es sich zu holen. Die meist beträchtlichen Summen werden dann ge-
tatsächlich um eine ältere Frau handelt. Bei der Angerufenen nauso an die Mittäter übergeben.
Tiroler Seniorenbund begrüßt Strompreisbremse
Ab 1. Dezember 2023 gilt in Österreich die Strompreisbremse und soll der aktuellen Inflation entgegenwirken. „Diese gesetz-
te Maßnahme ist ein wichtiger und effizienter Schritt. Lobenswert ist, dass dies antragslos direkt über die Stromrechnung
abgewickelt wird“, so Landesobfrau Patrizia Zoller-Frischauf. Von der gesetzten Maßnahme profitiert jede Person, die einen
Stromlieferungsvertrag für einen Haushaltszählpunkt hat. Nachbesserungen fordert der Tiroler Seniorenbund aber für Mehr-
parteienhaushalte, die aus den unterschiedlichen Gründen nur einen Zähler haben.
Kostenlose Telefonseelsorge des Tiroler Seniorenbundes
Der Tiroler Seniorenbund bietet eine kostenlose und professionelle Telefonseelsorge für alle Mitglieder und darüber
hinaus an. Beschäftigt Sie etwas oder wissen Sie nicht weiter, vermissen Sie einen lieben Mitmenschen oder wollen
Sie einfach einmal reden?
Termine für Gespräche: 23. Dezember 2022 von 08.00 bis 09.30 Uhr
15. Dezember 2022 von 13 bis 14.30 Uhr 13. Jänner 2023 von 08.00 bis 09.30 Uhr
22. Dezember 2022 von 13.00 bis 14.30 Uhr 27. Jänner 2023 von 08.00 bis 09.30 Uhr
Melden Sie sich einfach unter der Nummer 0512/580168 und teilen Sie mit, dass Sie mit unserer Telefonseelsorge
verbunden werden möchten oder schreiben Sie an: telefonseelsorge@tiroler-seniorenbund.at