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6                                         aktuelles                               ausgabe 3 · sommer 2022







                          Bei der Pflegereform Nägel mit Köpfen machen!


              Bis 2030 fehlen uns mindestens 76.000 zusätzliche Pfle- Es enthält viele unserer langjährigen Forderungen, etwa
              gekräfte und das bestehende Pflegepersonal ist am Limit.  die  Einführung  der  Pflegelehre,  bessere  Bezahlung  für
              Das gilt auch für die rund 950.000 pflegenden Angehö- Pflegepersonal, finanzielle Hilfen für pflegende Angehöri-
              rigen. Ein Großteil von ihnen ist bereits in Pension und  ge und eine größere Berücksichtigung von Demenz bei der
              wird vielleicht selbst pflegebedürftig werden. Die Zeit für  Pflegestufe.
              eine Reform wird immer knapper.
                                                                       Ich sehe dieses Paket als Start einer umfassenden Pflege-
              Deswegen hat die Bundesregierung am 12. Mai, dem  reform, die auch eine nachhaltige Finanzierung und den
              Tag der Pflege, Nägel mit Köpfen gemacht und liefert ein  Ausbau der mobilen Dienste mit einschließen wird. Die
              breites Paket, das bei den wichtigsten Säulen der Pflege  Seniorinnen und Senioren werden sich als Sozialpartner
              ansetzt. Johannes Rauch ist der achte Sozialminister, von  intensiv in die konkrete Ausgestaltung und Umsetzung
              dem ich den großen Wurf bei der Pflege gefordert habe  einbringen.
              und ich bin froh, dass er statt einer weiteren Arbeitsgrup-
              pe den Start der Pflegereform einläutet.

              Das  Pflegepaket  im  Umfang  von  einer  Milliarde  Euro
              entlastet  Pflegepersonal  und  pflegende  Angehörige.                                            Ingrid Korosec,
                                                                                                     Seniorenbund-Präsidentin






                         Teuerung ist eine enorme Belastung für die Seniorinnen und Senioren!

            Bundesvorstand des Österreichischen Seniorenbundes verstärkt

                      seinen Einsatz für die Anliegen der Generation 60plus


                                                 Der Österreichische  Seniorenbund  hat  sich  in seiner Bundesvorstandssitzung
                                                 klar für weitere Maßnahmen gegen die Teuerung ausgesprochen. „Die steigenden
                                                 Preise machen vor allem den Seniorinnen und Senioren, aber auch allen ande-
                                                 ren Altersgruppen stark zu schaffen. Bei einer Inflation von 8 Prozent im April
                                                 und einer Verteuerung des wöchentlichen Einkaufs um 13,7 Prozent befinden wir
                                                 uns in einer Ausnahmesituation, die weitere faire Entlastungen erfordert“, betont
                                                 unsere Landesobfrau LA Patrizia Zoller-Frischauf. Neben weiteren Unterstützun-
                                                 gen für die Schwächsten der Gesellschaft fordert der Tiroler Seniorenbund auch
                                                 zielgerichtete Entlastungen für den gesamten Mittelstand: „Die Medianpension in
                                                 Österreich beträgt 1226 Euro brutto. Auch Seniorinnen und Senioren mit einer
                                                 Pension über der Ausgleichszulage spüren die stetig steigenden Preise.“ Gefordert
                                                 wird unter anderem eine Erhöhung der Pensionistenabsetzbeträge. Diese Unter-
                                                 stützungsleistung erhöht direkt die Nettopensionen. „Dies wäre eine treffsichere
                                                 und wirksame Maßnahme,“ betont die Landesobfrau des Tiroler Seniorenbundes.

                  Heizkostenzuschuss und Energiekostenzuschuss können bis Ende des Jahres beantragt werden

           Wie schon in der vergangenen Ausgabe berichtet, wurde der Heizkostenzuschuss durch einen Energiekostenzuschuss von
           € 250,- auf € 500,- verdoppelt. Alleinstehende Personen mit einem Nettoeinkommen bis zu € 1.000,- sowie Ehepaare mit
           einem Nettoeinkommen bis € 1.590, - erhalten den erwähnten Heizkostenzuschuss inkl. Energiekostenzuschuss. Für al-
           leinstehende Personen (nicht nur Pensionisten), welche ein Nettoeinkommen zwischen € 1.000,- und € 1.300,- erhalten und
           Ehepaare die ein Einkommen zwischen € 1.590,- und € 2.067,- erhalten, kann der Energiekostenzuschuss in der Höhe von
           € 250,- beantragt werden. Formulare für den Heizkosten- bzw. Energiekostenzuschuss erhält man in allen Gemeindeäm-
           tern und im Büro des Tiroler Seniorenbundes.
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