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ausgabe 3 · sommer 2022                      tierecke                                                 45







                                                                                           Ein Kleinkind

                                                                                  erschreckt einen Hund



                                                                               Hunde sind nicht immer heldenhaft, wie der
                                                                               Vorfall  mit  dem  drei  Jahre  alten  Benjamin
                                                                               zeigt.  Die  Eltern waren mit  dem  Buben im
                                                                               Gasthaus,  wo  ein  großer  Mischlingshund
                                                                               neben einem Tisch  lag.  Als  Benjamin  am
                                                                               Vierbeiner  vorbeiging,  wurde  er  von dem
                                                                               Hund  angebellt.  Das  kannte  das  Kind  nicht,
                                                                               erschrak und war vor allem empört. So schnell
                                                                               konnte die Mutter gar nicht schauen, da drehte
                                                                               sich  das  Kind  zum  Hund  hin,  ging einige
                                                                               Schritte zurück und bellte wütend den großen
                                                                               Hund an.  Dieser  normalerweise  keinesfalls
                                                                               ängstliche Hund kannte solche Töne nicht und
                                                                               kroch  mit  eingezogenem  Schwanz  unter  den
                                                                               Tisch zu den Beinen seines Herrchens. Dass die
                                                                               anderen Gäste an den Nebentischen herzhaft
                                                                               lachen konnten, stellte Benjamin zufrieden.

                                                                               Eine andere Geschichte mit einem erschreckten
                                                                               Hund  ereignete  sich  ebenfalls  in einem
                                                                               Gasthaus  im Garten.  Der Besitzer  von Tobi
                                                                               wollte  kurz ins Haus  gehen  und band  dazu
                                                                               seinen Hund mit der Leine an einem Stuhlbein
                                                                               fest.  Während das  Herrchen abwesend  war,
                                                                               kam ein anderer Gast mit einem Bernhardiner
                                                                               aus dem Haus heraus und dieser bellte Tobi an.
                                                                               Tobi erschrak so heftig, dass er mitsamt dem
                                                                               Plastikstuhl  flüchtete.  Diesen  wurde  er  nicht
                                                                               los und fürchtete sich jetzt auch noch vor dem
                                                                               Stuhl,  der  ihn verfolgte. Erst  das  inzwischen
                                                                               zurückgekommene  Herrchen  konnte  den
                                                                               zitternden  Tobi  von  diesem  Feind  befreien.
                                                                               Seither betrachtet der Hund jeden Sessel mit
                                                                               Misstrauen.


                                                                               Zu  wenig Angst  vor  einem  fremden  Hund
                                                                               zeigte  der  sieben  Jahre  alte  Andreas.  Er  war
                                                                               gerade  auf  dem  Bauernhof  allein,  als  ein
                                                                               Schäferhund,  der  zu einem  etwas  weiter
                                                                               weg  gelegenem  Haus  gehörte,  auftauchte.
                                                                               Andreas  kannte ihn und freute  sich,  jetzt
                                                                               einen  Spielgefährten  zu  haben.  Stöckchen
                                                                               werfen  und  Fangenspielen  gehörte  dazu.  Als
                                                                               die  Eltern heimkamen,  glaubte  der  Hund,
                                                                               Andreas vor diesen Menschen verteidigen zu
                                                                               müssen.  Er  knurrte  und  fletschte  die  Zähne.
                                                                               Erst Andreas gelang es, das Tier zu beruhigen
                                                                               und er begleitete den Schäferhund ein Stück in
                                                                               Richtung zum heimatlichen Hof.
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